Babyschwimmen

Ab ca. 4 Monate bis ca. 1,5 Jahre, kleine Gruppengröße

Gemeinsames Spielen von Babys/ Kleinkindern mit ihren Eltern im angenehmen warmen Wasser (32 Grad C.) Es geht um die Ausnutzung des Bewegungsanreizes, den nur das Wasser bietet und der für Eltern und Kinder eine auf Bewegungsfreude beruhende Kontakt- und Entfaltungsmöglichkeit bereit hält.


Geschichte des Babyschwimmnes

1968 begann die Sporthochschule Köln mit einer Studie, die 1975 der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Die Studie besagt, dass Bewegungen im Wasser die Kinder intensiver beeinflussen als Bewegungen auf dem Trockenen. Durch eine gezielte Bewegungsschulung in den ersten 22 Monaten werden die späteren motorischen Bewegungsfertigkeiten nachhaltig gefördert.

Pädagogen und Sportwissenschaftler interessieren sich - trotz aller positiven Bewertungen - erst seit den siebziger Jahren für das Säuglingsschwimmen. An vielen Sporthochschulen werden seit Mitte der 90er Jahre Unterrichtsforschung im Säuglings- und Kleinkindbereich durchgeführt.

Die veröffentlichten Ergebnisse ergeben, dass sich Säuglingsschwimmer gegenüber ihren Altersgenossen durch eine bessere situative Anpassung, größere Selbstsicherheit und Selbständigkeit auszeichnen. Das Babyschwimmen wird inzwischen durch die Medizin, Pädagogik und Sportwissenschaften erforscht und stetig weiterentwickelt. Durch Ultraschalluntersuchungen des Kindes im Mutterleib können jetzt die Forschungsergebnisse über die Entwicklung und die Inhalte des Babyschwimmens besser begründet werden.


Warum Babyschwimmen?

Ging es in den siebziger Jahren noch darum, wessen Baby am längsten in Rückenlage schweben oder untertauchen konnte, wird heute nicht mehr experimentiert. Das Baby soll schließlich nicht Schwimmen lernen, sondern das Element Wasser "wieder entdecken". Es soll sich entspannen können aber auch aktiv sein dürfen und dieses mit der Mutter oder dem Vater - am besten mit beiden Elterteilen - unter der Anleitung und Hilfe einer gut ausgebildeten Kursleitung.

Spaß im Wasser und die Förderung der Bewegung stehen immer im Vordergrund des Babyschwimmens. Die Eltern erlernen wichtige und vor allem sichere Griffe und Haltetechniken. Sie sehen, wie Ihr Baby die große Bewegungsmöglichkeit im Wasser ausnutzt. Durch das gemeinsame Erleben und dem intensiven Körperkontakt wird die innige Beziehung zwischen Baby und Eltern gefördert.

Babyschwimmen ermöglicht Säuglingen eine Fortbewegungsmöglichkeit, bereits in einem Stadium, in dem eine Fortbewegung an Land noch nicht möglich ist. Durch die "Dreidimensionalität" des Wassers wird dem Baby eine Bewegungsfreiheit geboten, die jedem Säugling an Land verwehrt bleibt. Babyschwimmen hat somit für die Entwicklung aller Bewegungen eine herausragende Bedeutung.
Es wird aber nicht nur die Motorik angesprochen, sondern auch die anatomische und organische Entwicklung des Babys wird positiv beeinflusst. Durch die Eigenschaften des Wassers (Nässe, Kälte, auftrieb, Widerstand, etc.) wird die Wahrnehmungsfähigkeit, die noch bei vielen Kindern im Kindergarten- und Schulalter unzureichend ausgebildet ist, wesentlich verbessert.

Wahrnehmungen gelten als die wichtigsten Voraussetzungen für ein gesundes Bewegungsverhalten. Durch das nasse Medium wird ein neuer Handlungsspielraum eröffnet, der dem Baby und Kleinstkind eine besondere Kreativität ermöglicht. Babyschwimmen darf nicht als Schwimmen im eigentlichen Sinne verstanden werden, sondern als "ein anderer, besonderer Spielplatz".

Ein neugeborenes Kind kennt das Element Wasser bereits aus dem Mutterleib, deshalb wird es die Zeit im Wasser mit den Eltern sehr genießen. Wasser stimuliert die Bewegungs- und Sinnesfähigkeit des Babys, es vermittelt neue Eindrücke und fördert die geistige Aufnahmefähigkeit des Kindes.

Im Babyschwimmen wird spielerisch die Erfahrung im Element Wasser gemacht! Es soll nichts lernen müssen, sondern Spaß mit den Eltern und den anderen Kindern im Wasser haben. Die körperliche Entwicklung wird durch die Wassererfahrung positiv beeinflusst, das Wasser wirkt auf alle Organsysteme, besonders auf die Atmung.

Die geistige Entwicklung wiederum wird durch den engen Eltern-Kind-Kontakt gefördert. Das gegenseitige Vertrauen und die Sicherheit zueinander wachsen. Die soziale Entwicklung profitiert durch engen Kontakt zu anderen Kindern und Eltern und dem gemeinsamen Erleben. Der Aufenthalt im Wasser steigert das Wohlbefinden und die Fähigkeit zu Konzentration und Koordination.